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Seit 28. 3. 2012
Zuletzt aktualisiert am 22. 7. 2014




Hannah Arendt (1906-1975)

„Der neuzeitliche Glaubensverlust ist nicht religiösen Ursprungs, er kann nicht zurückgeführt werden auf Reformation und Gegenreformation, die beiden großen religiösen Strömungen der Neuzeit, und er betrifft keineswegs ausschließlich die religiöse Sphäre menschlicher Existenz. Und selbst wenn man zugestehen würde, daß die Neuzeit mit einem plötzlichen und nicht weiter erklärbaren Verschwinden eines Jenseitigen, des Glaubens an eine jenseitige Unsterblichkeit, begonnen hätte, so würde daraus noch keineswegs folgen, daß dieser Verlust der Transzendenz den Menschen diesseitiger und weltlicher gemacht hätte. Die Geschichte dieser Jahrhundete beweist vielmehr, daß der Glaubensverlust die Menschen nicht auf die Welt und ein Diesseits, sondern vielmehr auf sich selbst zurückgeworfen hat. Was die Philosophie der Neuzeit seit Decartes von aller anderen Philosophie unterscheidet und worauf auch das spezifisch Neue ihrer Leistungen beruht, ist die Herausstellung und Analyse des Selbsts und des Selbstbewußtseins als eines von der Seele oder der Person oder menschlicher Existenz überhaupt durchaus geschiedenen Bereichs, und demgemäß der Versuch, alle Erfahrungen in der Welt wie der Mitwelt auf Bewußtseinserlebnisse zu reduzieren, die in einem Selbst verlaufen. Die Größe von Max Webers Entdeckung der Ursprünge des Kapitalismus ist ja gerade der Nachweis, daß eine durchaus diesseitige ungeheuere Aktivität möglich ist, ohne daß die Beteiligten sich am Diesseits zu orientieren brauchen, also ohne Sorge für die Welt, ohne Weltgenuß; daß all dies vielmehr dem Interesse an dem eigenen Selbst und der Sorge um das Seelenheil entspringen kann. Weltentfremdung und nicht Selbstentfremdung, wie Marx meinte, ist das Kennzeichen der Neuzeit.“
Arendt: Vita activa, S. 324f.


Aristoteles (384-322 v.Chr.)

„Die Prinzipien und Ursachen des Seienden, und zwar insofern es Seiendes ist, sind der Gegenstand der Untersuchung. Es gibt nämlich eine Ursache der Gesundheit und des Wohlbefindens, und von den mathematischen Dingen gibt es Prinzipien und Elemente und Ursachen, und überhaupt handelt jede auf Denken gegründete oder mit Denken verbundne Wissenschaft von Ursachen und Prinzipien in mehr oder weniger strengem Sinne des Wortes. Aber alle diese Wissenschaften handeln nur von einem bestimmten Seienden und einer bestimmten Gattung, deren Grenzen sie sich umschrieben haben, aber nicht vom Seienden schlechthin und insofern es Seiendes ist, und geben über Was keine Rechenschaft, sondern von ihm ausgehend, indem sie es entweder durch Anschauung verdeutlichen oder das Was als Voraussetzung annehmen, erweisen sie dann mit mehr oder weniger strenger Notwendigkeit dasjenige, was der Gattung, mit der sie sich beschäftigen, an sich zukommt. Offenbar also gibt es aus einer solchen Induktion keinen Beweis der Wesenheit und des Was, sondern nur eine andere Art des Aufweises. Und ebenso reden sie auch davon nicht, ob der Gegenstand, von dem sie handeln, ist oder nicht ist, weil es demselben Denken angehört zu bestimmen, was etwas ist und ob es ist.“
Aristoteles: Metaphysik, VI 1, 1025b-


Augustinus (354-430)

„Geh nicht nach draußen, kehr wieder ein bei dir selbst! Im inneren Menschen wohnt die Wahrheit. Und wenn du deine Natur noch wandelbar findest, so schreite über dich selbst hinaus! Doch bedenke, dass, wenn du über dich hinausstreitest, die vernünftige Seele es ist, die über dich hinausstreitet. Dorthin also trachte, von wo der Lichtstrahl kommt, der deine Vernunft erleuchtet. Denn wohin sonst gelangt, wer seine Vernunft recht gebraucht, wenn nicht zur Wahrheit? Die Wahrheit kommt ja nicht durch Vernunftgebrauch zu sich selber, sondern sie ist das, wonach alle, die ihre Vernunft gebrauchen, trachten. So sieh, hier ist denkbar höchste Übereinstimmung, und nun stimme auch du mit ihr überein. Bekenne, dass du nicht bist, was sie ist. Denn sie selbst sucht sich nicht, du aber bist suchend zu ihr gelangt, nicht einen Raum durchmessend, sondern von Sehnsucht des Geistes getrieben. So möge denn der innere Mensch mit ihr, die bei ihm Wohnung genommen hat, nicht zu niederstem und fleischlichstem, sondern zu höchstem und geringem Genusse übereinstimmen. Aber wenn du nicht einsiehst, was ich sage, und zweifelst, ob es wahr sei, so sieh zu, ob du auch dran zweifelst, dass du es bezweifelst. Und wenn es gewiss ist, dass du zweifelst, so forsche, woher diese Gewissheit kommt. Da wird dir nicht, ganz gewiss nicht, das Licht dieser unserer Sonne begegnen, ‚das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen‘ [Joh. 1. 9].“
Augustinus: Über die wahre Religion, 39.72 202ff. (S.123)


Walter Benjamin (1892-1940)

„Jene reine Sprache, die in fremde gebannt ist, in der eigenen zu erlösen, die im Werk gefangene in der Umdichtung zu befreien, ist die Aufgabe des Übersetzers. Um ihretwillen bricht er morsche Schranken der eigenen Sprache: Luther, Voß, Hölderlin, George haben die Grenzen des Deutschen erweitert.“
Benjamin: Die Aufgabe des Übersetzers, GS IV 19


Hermann Cohen (1842-1918)

„Dies ist das große kulturgeschichtliche Rätsel, welches der Messianismus aufstellt. Alle Völker verlegen das goldene Zeitalter in die Vergangenheit, in die Urzeit; das jüdische Volk allein erhofft die Entwicklung der Menschheit von der Zukunft. Der Messianismus allein behauptet Entwicklung des Menschengeschlechts, während das goldene Zeitalter Abwärtsentwicklung ist. Daher ist die übliche Bezeichnung des messianischen Zeitalters, als des goldenen, ein großer Irrtum, der den Gedanken geradezu umkehrt. Vergangenheit und Gegenwart verschwinden im Messianismus vor der Zukunft, welche allein das Zeitbewußtsein erfüllt.”
Cohen: Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums, S.337.


René Descartes (1596-1650)

„Ich nehme also an, alles, was ich wahrnehme, sei falsch; ich glaube, daß nichts von alledem jemals existiert habe, was mir mein trügerisches Gedächtnis vorführt. Ich habe überhaupt keine Sinne: Körper, Gestalt, Ausdehnung, Bewegung und Ort sind Chimären. Was soll da noch wahr sein? Vielleicht dies Eine, daß es nichts Gewisses gibt.
Aber woher weiß ich, daß es nicht noch etwas von allem bereits Angezweifelten Verschiedenes gibt, das auch nicht den geringsten Anlaß zu einem Zweifel bietet? Gibt es nicht vielleicht einen Gott, oder wie ich denjenigen sonst nennen soll, der mir diese Gedanken einflößt? Doch wozu soll ich dergleichen annehmen, da ich wohl auch selbst ihr Urheber sein könnte? So wäre aber doch wenigstens Ich etwas? Allein ich habe ja bereits geleugnet, daß ich irgendwelche Sinne und irgendeinen Körper habe. Doch halt, was folgt denn hieraus? Bin ich denn so sehr an den Körper und die Sinne gebunden, daß ich nicht ohne sie sein könnte? Aber ich habe in mir die Annahme gefestigt, es gebe gar nichts in der Welt, keinen Himmel, keine Erde, keine Geister, keine Körper: also bin doch auch ich nicht da? Nein, ganz gewiß war Ich da, wenn ich mich von etwas überzeugt habe.
Aber es gibt irgendeinen sehr mächtigen, sehr schlauen Betrüger, der mit Absicht mich immer täuscht. Zweifellos bin also auch Ich, wenn er mich täuscht; mag er mich nun täuschen, soviel er kann, so wird er doch nie bewirken können, daß ich nicht sei, solange ich denke, ich sei etwas. Nachdem ich so alles genug und übergenug erwogen habe, muß ich schließlich festhalten, daß der Satz ‚Ich bin, Ich existiere‘, sooft ich ihn ausspreche oder im Geiste auffasse, notwendig wahr sei.“
Descartes: Meditationen über die erste Philosophie, 2. Meditation, übers. von Gerhard Schmidt, S.65f.


Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

„Es ist ein großer Unterschied, ob der Dichter zum Allgemeinen das Besondere sucht oder im Besonderen das Allgemeine schaut. Aus jener Art entsteht Allegorie, wo das Besondere nur als Beispiel, als Exempel des Allgemeinen gilt; die letztere aber ist eigentlich die Natur der Poesie, sie spricht ein Besonderes aus, ohne ans Allgemeine zu denken oder darauf hinzuweisen. Wer nun dieses Besondere lebendig fasst, erhält zugleich das Allgemeine mit, ohne es gewahr zu werden, oder erst spät.“
Goethe: Maximen und Reflexionen, S. 471


Karl Jaspers (1883-1969)

„Zum erstenmal gab es Philosophen. Menschen wagten es, als Einzelne sich auf sich selbst zu stellen. Einsiedler und wandernde Denker in China, Asketen in Indien, Philosophen in Griechenland, Propheten in Israel gehören zusammen, so sehr sie in Glauben, Gestalten, innerer Verfassung voneinander unterschieden sind. Der Mensch vermochte es, sich der ganzen Welt innerlich gegenüberstellen. Er entdeckte in sich den Ursprung, aus dem er über sich selbst und die Welt sich erhebt.“
Karl Jaspers: Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, S. 22



Franz Kafka (1883-1924)

„Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. « »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«“
Kafka: Vor dem Gesetz.


Immanuel Kant (1724-1804)

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. sapere aude! habe Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“
Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, AA VIII, S.35.
„Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.
Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, A 51f.; AA IV 420f.
„Weil die Allgemeinheit des Gesetzes, wornach Wirkungen geschehen, dasjenige ausmacht, was eigentlich Natur im allgemeinsten Verstande (der Form nach), d.i. das Dasein der Dinge, heißt, so fern es nach allgemeinen Gesetzen bestimmt ist, so könnte der allgemeine Imperativ der Pflicht auch so lauten: handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte.
Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, A 52; AA IV 421
„Der praktische Imperativ wird also folgender sein: Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, A 66f.; AA IV 428f.
„Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“
Kant: Kritik der praktischen Vernunft, A 54 (§ 7 Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft)
„Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.
Kant: Kritik der praktischen Vernunft, A 288ff.; AA V 161f.


Søren Kierkegaard (1813-1855)

„Dies nämlich ist die Formel, die den Zustand des Selbst beschreibt, wenn die Verzweiflung vollkommen getilgt ist: Indem es sich zu sich selbst verhält und indem es sich selbst sein will, gründet das Selbst durchsichtig in jener Macht, die es setzte.“
Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode, S.15.


Emmanuel Lévinas (1906–1995)

„Die Beziehung zum Andern ist also nicht Ontologie. Dieses Band mit dem Anderen, das sich nicht auf seine Vorstellung, sondern auf seine Anrufung zurückführt, wobei der Anrufung kein Verstehen vorausgeht, nennen wir Religion. Das Wesen der Rede ist Gebet. Was das auf einen Gegenstand gerichtete Denken von der Verbindung mit einer Person unterscheidet, ist die Tatsache, daß letztere sich als Vokativ ausspricht: Der Gegenstand der Benennung ist zugleich das Angerufene“
Lévinas: Ist die Ontologie fundamental?, S.113


Friedrich Nietzsche (1844–1900)

Missverständniss des Traumes. – Im Traume glaubte der Mensch in den Zeitaltern roher uranfänglicher Cultur eine zweite reale Welt kennen zu lernen; hier ist der Ursprung aller Metaphysik. Ohne den Traum hätte man keinen Anlass zu einer Scheidung der Welt gefunden. Auch die Zerlegung in Seele und Leib hängt mit der ältesten Auffassung des Traumes zusammen, ebenso die Annahme eines Seelenscheinleibes, also die Herkunft alles Geisterglaubens, und wahrscheinlich auch des Götterglaubens. "Der Todte lebt fort; denn er erscheint dem Lebenden im Traume": so schloss man ehedem, durch viele Jahrtausende hindurch.“
Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, Kapitel 3(2?), 5
Zur Psychologie der Metaphysik. – Diese Welt ist scheinbar:folglich giebt es eine wahre Welt, – diese Welt ist bedingt:folglich giebt es eine unbedingte Welt; – diese Welt ist widerspruchsvoll:folglich giebt es eine widerspruchslose Welt; – diese Welt ist werdend:folglich giebt es eine seiende Welt: – lauter falsche Schlüsse (blindes Vertrauen in die Vernunft: wenn A ist, so muß auch sein Gegensatz-Begriff B sein). Zu diesen Schlüssen inspirirt das Leiden: im Grunde sind es Wünsche, es möchte eine solche Welt geben; ebenfalls drückt sich der Haß gegen eine Welt, die leiden macht, darin aus, daß eine andere imaginirt wird, eine werthvollere: das Ressentiment der Metaphysiker gegen das Wirkliche ist hier schöpferisch.“
Nietzsche: Der Wille zur Macht, 579



Parmenides von Elea (ca. 515-445 v. Chr.)

"Also ich werde nun reden, du aber höre und eigne dir das Wort an,
welche Wege allein der Forschung zu denken sind:
der eine Weg, daß IST und nicht Nicht-Seiendes sei,
der Überzeugung Weg ist er (der Wahrheit nämlich folgt er),
der aber, daß NICHT-IST und Nicht-Seiendes notwendig sei,
der, so sage ich dir, ist völlig ohne Kunde als Weg;
denn weder kann man erkennen, was nicht ist (das ist ja unausführbar)
noch es aussprechen: denn dasselbe ist Denken und Sein."
Parmenides: Fragment, DK 28 B 2f.



Blaise Pascal (1623-1662)

"Der Mensch ist nichts als ein Rohr, das schwächste der Natur, aber ein denkendes Rohr. Es ist nicht nöthig, daß das ganze Universum sich rüste ihn zu zermalmen. Ein Dunst, ein Tropfen Wasser reicht hin ihn zu zermalmen. Ein Dunst, ein Tropfen Wasser reicht hin ihn zu tödten. Aber wenn das Universum ihn zermalmte, würde der Mensch noch edler sein als das, was ihn tödtet, weil er weiß, daß er stirbt und welchen Sieg das Universum über ihn hat, das Universum weiß nichts davon. Also alle unsre Würde besteht im Denken. Dessen müssen wir uns rühmen, nicht des Raums und der Dauer. Wir müssen uns also bemühen gut zu denken, das ist die Grundlage der Moral."
Pascal: Gedanken über die Religion (übers. von K. A. Blech), Allgemeine Kenntniss des Menschen, 6.
"Ueber die Philosophie spotten, das ist wahrhaft philosophiren."
Pascal: Gedanken über die Religion (übers. von K. A. Blech), Verschiedene Gedanken über Philosophie und Literatur, 36.
"Das kann ich Descartes nicht vergeben: er wäre gern in seiner ganzen Philosophie ohne Gott fortgekommen; aber er konnte sich nicht enthalten ihn einen Anstoß geben zu lassen um die Welt in Bewegung zu setzen, nachher hat er nichts mehr mit Gott zu thun."
Pascal: Gedanken über die Religion (übers. von K. A. Blech), Verschiedene Gedanken über Philosophie und Literatur, 41.
"Wir verlangen nach der Wahrheit und finden in uns nichts als Ungewißheit. Wir suchen das Glück und finden nur Elend. Wir sind unfähig nicht zu begehren die Wahrheit und das Glück und wir sind unfähig sowohl der Gewißheit als des Glücks. Dies Verlangen ist uns gelassen eben so sehr um uns zu strafen als um uns fühlbar zu machen, von welcher Höhe wir herabgefallen sind."
Pascal: Gedanken über die Religion (übers. von K. A. Blech), Auffallende Widersprüche, die sich in der Natur des Menschen finden, in Betreff der Wahrheit, des Glücks und mehrer anderer Dinge, 3.


Platon (427-347 v. Chr.)

"Das Staunen ist die Einstellung eines Mannes, der die Wahrheit liebt; ja es gibt keinen andern Anfang der Philosophie als diesen, und wer gesagt hat, Iris sei die Tochter des Thauma, scheint die Abstammung nicht übel getroffen zu haben."
Platon: Theaitetos, 155d

Iris...Regenbogen als Botin der Götter
Thauma...personifiziertes Staunen

„Philosophen sind diejenigen, die das immer sich völlig Gleichbleibende zu erfassen vermögen […] So viel muss doch unter uns hinsichtlich der philosophischen Naturen als ausgemacht gelten, dass sie stets mit ganzem Herzen an einer geistigen Tätigkeit hängen, die ihnen etwas von jenem Sein offenbart, das immerdar ist und unberührt von jedem Wandel durch Entstehen oder Vergehen.“
Platon: Politeia, 484f.

„Aber […] wenn du auf meine Frage, was das Wesen der Biene ist, geantwortet hättest, daß es viele und verschiedene Arten gebe, was würdest du antworten, wenn ich weiter fragte: ‚Sind sie nun, wie du sagst, viele und verschiedenartig, und unterscheiden sie sich darin, daß sie Bienen sind, oder unterscheiden sie sich darin gar nicht, aber in anderem, wie z. B. in Aussehen oder Größe oder dergleichen?’ Sag, was würdest du auf eine solche Frage antworten? […] Wenn ich nun […] sagte: ‚Dann gib mir genau das an, worin sie sich nicht unterscheiden, sondern worin sie alle gleich sind’, was würdest du dann nennen? Sicher könntest du mir etwas sagen? […] Dann mach es doch auch genauso mit den Arten von Gutsein: wenn es auch viele und verschiedene Arten gibt, haben sie doch alle ein und denselben Grundcharakter, durch den sie Gutsein sind.“
Platon: Menon, 70-72c (übers. von Margarita Kranz)

„Stelle dir Menschen vor in einem unterirdischen, höhlenartigen Raum, der gegen das Licht zu einen weiten Ausgang hat über die ganze Höhlenbreite; in dieser Höhle leben sie von Kindheit, gefesselt an Schenkeln und Nacken, so daß sie dort bleiben müssen und nur gegen vorwärts schauen, den Kopf aber wegen der Fesseln nicht herumdrehen können; aus weiter Ferne leuchtet von oben her hinter ihrem Rücken das Licht eines Feuers, zwischen diesem Licht und den Gefesselten führt ein Weg in der Höhle; ihm entlang stelle dir eine niedrige Wand vor, ähnlich wie bei den Gauklern ein Verschlag vor den Zuschauern errichtet ist, über dem sie ihre Künste zeigen . […] An dieser Wand […] tragen Menschen mannigfache Geräte vorbei, die über die Mauer hinausragen, dazu auch Statuen aus Holz und Stein von Menschen und anderen Lebewesen, kurz, alles mögliche, alles künstlich hergestellt, wobei die Vorbeitragenden teils sprechen, teils schweigen. […] Sie gleichen uns! Denn sie sehen zunächst von sich und den anderen nichts außer den Schatten, die von dem Feuer auf die gegenüberliegende Mauer geworfen werden, verstehst du? […] Wenn sie sich untereinander unterhalten könnten, da würden sie wohl glauben, die wahren Dinge zu benennen, wenn sie von den Schatten sprechen, die sie sehen. […] Wenn nun weiter das Gefängnis ein Echo hätte von der Wand gegenüber, und wenn einer der Vorübergehenden etwas spräche, dann käme – so würden sie glauben – der Ton von nichts anderem als von dem vorübergehenden Schatten, nicht? […] Wenn etwa einer gelöst und gezwungen würde, sofort aufzustehen und den Kopf umzuwenden, auszuschreiten und zum Licht zu blicken, wenn er bei alledem Schmerz empfände und wegen des Strahlenfunkelns jene Gegenstände nicht anschauen könnte, deren Schatten er vorher gesehen – was, glaubst du, würde er da wohl antworten, wenn man ihm sagte, er habe vorher nur eiteln Tand gesehen, jetzt aber sehe er schon richtiger, da er näher dem Seienden sei und sich zu wirklichen Dingen hingewendet habe; wenn man ihn auf jeden der Vorbeigehenden hinwiese und zur Antwort auf die Frage zwänge, was das denn sei? Würde er da nicht in Verlegenheit sein und glauben, was er vorher erblickt, sei wirklicher als das, was man ihm jetzt zeige? […] Wenn man ihn […] von dort wegzöge, mit Gewalt, den schwierigen und steilen Anstieg hinan und nicht früher losließe, bis man ihn ans Licht der Sonne gebracht hätte, würde er da nicht voll Schmerz und Unwillen sein über die Verschleppung? Und wenn er ans Sonnenlicht käme, da könnte er wohl - die Augen voll des Glanzes - nicht ein einziges der Dinge erkennen, die man ihm nunmehr als wahr hinstellte. […] Er brachte Gewöhnung, denke ich, wenn er die Oberwelt betrachten sollte; zuerst würde er am leichtesten die Schatten erkennen, dann die Spiegelbilder der Menschen und der anderen Dinge im Wasser, später sie selbst; hierauf könnte er die Dinge am Himmel und diesen selbst leichter bei Nacht betrachten, aufblickend zum Licht der Sterne und des Mondes – als bei Tag die Sonne und ihr Licht. […] Zuletzt aber könnte er die Sonne, nicht ihr Abbild im Wasser oder auf einem fremden Körper, sonder sie selbst für sich an ihrem Platz anblicken und ihr Wesen erkennen. […] Und dann würde er durch Schlußfolgerung erkennen, daß sie es ist, die die Jahreszeiten und Jahre schafft und alles in der sichtbaren Welt verwaltet und irgendwie Urheberin ist an allem, was sie gesehen haben. […] Dieses Bild […] mußt du nun, mein lieber Glaukon, als Ganzes mit unseren früheren Darlegungen verbinden. Die Welt des Gesichtssinnes vergleiche mit der Wohnung im Gefängnis, das Feuer in ihr mit der Macht der Sonne. Wenn du dann den Weg hinauf und die Schau der Oberwelt als den Aufstieg der Seele zur Welt des Denkbaren annimmst, dann verfehlst du nicht meine Ansicht, da du sie ja zu hören wünschst. […] Das ist nun meine Meinung: In der Welt des Erkennbaren ist die Idee des Guten die höchste und nur mit Mühe erkennbar; wenn man sie aber erkannt hat, dann ergibt sich, daß sie für alles Recht und Schöne die Ursache ist; sie schafft in der sichtbaren Welt das Licht und seien Herrn, in der Welt des Denkbaren ist sie selbst die Herrin und hilft uns zu Wahrheit und Einsicht; sie muß jeder schauen, der im eigenen wie im öffentlichen Leben vernünftig handeln will.“
Platon: Politeia, 514-517e (übers. von Karl Vretska)


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Jean-Paul Sartre (1905–1980)

„Der atheistische Existentialismus, für den ich stehe, ist zusammenhängender. Er erklärt, daß, wenn Gott nicht existiert, es mindestens ein Wesen gibt, bei dem die Existenz der Essenz vorausgeht, ein Wesen, das existiert, bevor es durch irgendeinen Begriff definiert werden kann, und daß dieses Wesen der Mensch oder, wie Heidegger sagt, die menschliche Wirklichkeit ist. Was bedeutet hier, daß die Existenz der Essenz vorausgeht? Es bedeutet, daß der Mensch zuerst existiert, sich begegnet, in der Welt auftaucht und sich danach definiert."
Sartre: Ist der Existentialismus ein Humanismus?, S.11


Gerschom Scholem (1897–1982)

„Es ist ja gerade die Übergangslosigkeit zwischen der Historie und der Erlösung, die bei den Propheten und Apokalyptikern stets betont wird. Die Bibel und die Apokalyptiker kennen keinen Fortschritt in der Geschichte zur Erlösung hin. Die Erlösung ist kein Ergebnis innerweltlicher Entwicklungen, wie etwa in den modernen abendländischen Umdeutungen des Messianismus seit der Aufklärung, wo noch in seiner Säkularisierung im Fortschrittsglauben der Messianismus eine ungebrochene und ungeheuere Macht beweist. Sie ist vielmehr ein Einbruch der Transzendenz in die Geschichte, ein Einbruch, in dem die Geschichte selber zugrunde geht, in diesem Untergang sich freilich wandelnd, weil von einem Licht betroffen, das von ganz woanders her in sie strahlt. Die Konstruktionen der Geschichte, in denen (zum Unterschied von den Propheten der Bibel) der Apokalyptiker schwelgt, haben nichts mit modernen Vorstellungen von Entwicklung oder Fortschritt zu tun, und wenn es etwas gibt, was die Historie im Sinne dieser Seher verdient, so kann es nur ihr Untergang sein."
Scholem: Zum Verständnis der messianischen Idee im Judentum, S.133
„An den drei einzigen Autoren, die ich kannte, an Saadja, Maimonides und Hermann Cohen empörte [ich] mich, wie sie ihre Hauptaufgabe darin fanden, Antithesen gegen die Mythos und den Pantheismus aufzustellen, sie zu ‚widerlegen’, wahrend[sic.] es sich doch hätte darum handeln müssen, sie zu einer höheren Ordnung aufzuheben. Es gehörte mir ja nichts dazu zu zeigen, dass Mythos und Pantheismus ‚falsch’ sind – viel wichtiger schien mir die Bemerkung, die mir zuerst ein frommer Jude machte, dass dennoch etwas dran ist. Solch höhere Ordnung, wie entstellt immer zur Sprache gebracht, ahnte ich in der Kabbala.“
Scholem: Ein offenes Wort über die wahren Absichten meines Kabbalastudiums, S.155f.


Max Weber (1864–1920)

„Die Schaffung einer kapitalistischen Ethik leistete – durchaus nicht der Absicht nach – erst die innerweltliche Askese des Protestantismus, welche gerade den frömmsten und ethisch rigorosesten Elementen den Weg in das Geschäftsleben öffnete und ihnen vor allem den Erfolg im Geschäftleben als Frucht rationaler Lebensführung zuwendete.“
Weber: Wirtschaft und Gesellschaft: Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte. Nachlaß, Teilband 2: Religiöse Gemeinschaften, S.384.


Ludwig Wittgenstein (1889-1951)

„65. Hier stoßen wir auf die große Frage, die hinter allen diesen Betrachtungen steht. - Denn man könnte mir einwenden: »Du machst dir's leicht! Du redest von allen möglichen Sprachspielen, hast aber nirgends gesagt, was denn das Wesentliche des Sprachspiels, und also der Sprache, ist. Was allen diesen Vorgängen gemeinsam ist und sie zur Sprache, oder zu Teilen der Sprache macht. Du schenkst dir also gerade den Teil der Untersuchung, der dir selbst seinerzeit das meiste Kopfzerbrechen gemacht hat, nämlich den, die allgemeine Form des Satzes und der Sprache betreffend.«
Und das ist wahr. - Statt etwas anzugeben, was allem, was wir Sprache nennen, gemeinsam ist, sage ich, es ist diesen Erscheinungen garnicht Eines gemeinsam, weswegen wir für alle das gleiche Wort verwenden, - sondern sie sind miteinander in vielen verschiedenen Weisen verwandt. Und dieser Verwandtschaft, oder dieser Verwandtschaften wegen nennen wir sie alle »Sprachen«. Ich will versuchen, dies zu erklären.

66. Betrachte z.B. einmal die Vorgänge, die wir »Spiele« nennen. Ich meine Brettspiele, Kartenspiele, Ballspiel, Kampfspiele, usw. Was ist allen diesen gemeinsam? - Sag nicht: »Es muß ihnen etwas gemeinsam sein, sonst hießen sie nicht ›Spiele‹ « - sondern schau, ob ihnen allen etwas gemeinsam ist. - Denn wenn du sie anschaust, wirst du zwar nicht etwas sehen, was allen gemeinsam wäre, aber du wirst Ähnlichkeiten, Verwandtschaften, sehen, und zwar eine ganze Reihe. Wie gesagt: denk nicht, sondern schau! - Schau z.B. die Brettspiele an, mit ihren mannigfachen Verwandtschaften. Nun geh zu den Kartenspielen über: hier findest du viele Entsprechungen mit jener ersten Klasse, aber viele gemeinsame Züge verschwinden, andere treten auf. Wenn wir nun zu den Ballspielen übergehen, so bleibt manches Gemeinsame erhalten, aber vieles geht verloren. - Sind sie alle ›unterhaltend‹. Vergleiche Schach mit dem Mühlfahren. Oder gibt es überall ein Gewinnen und Verlieren, oder eine Konkurrenz der Spielenden? Denk an die Patiencen. In den Ballspielen gibt es Gewinnen und Verlieren; aber wenn ein Kind den Ball an die Wand wirft und wieder auffängt, so ist dieser Zug verschwunden. Schau, welche Rolle Geschick und Glück spielen. Und wie verschieden ist Geschick im Schachspiel und Geschick im Tennisspiel. Denk nun an die Reigenspiele: Hier ist das Element der Unterhaltung, aber wie viele der anderen Charakterzüge sind verschwunden! Und so können wir durch die vielen, vielen anderen Gruppen von Spielen gehen. Ähnlichkeiten auftauchen und verschwinden sehen.
Und das Ergebnis dieser Betrachtung lautet nun: Wir sehen ein kompliziertes Netz von Ähnlichkeiten, die einander übergreifen und kreuzen. Ähnlichkeiten im Großen und Kleinen.

67. Ich kann diese Ähnlichkeiten nicht besser charakterisieren als durch das Wort »Familienähnlichkeiten«; denn so übergreifen und kreuzen sich die verschiedenen Ähnlichkeiten, die zwischen den Gliedern einer Familie bestehen: Wuchs, Gesichtszüge, Augenfarbe, Gang, Temperament, etc. etc. - Und ich werde sagen: die ›Spiele‹ bilden eine Familie.
Und ebenso bilden z.B. die Zahlenarten eine Familie. Warum nennen wir etwas »Zahl«? Nun etwa, weil es eine - direkte -Verwandtschaft mit manchem hat, was man bisher Zahl genannt hat; und dadurch, kann man sagen, erhält es eine indirekte Verwandtschaft zu anderem, was wir auch so nennen. Und wir dehnen unseren Begriff der Zahl aus, wie wir beim Spinnen eines Fadens Faser an Faser drehen. Und die Stärke des Fadens liegt nicht darin, daß irgend eine Faser durch seine ganze Länge läuft, sondern darin, daß viele Fasern einander übergreifen.
Wenn aber Einer sagen wollte: »Also ist allen diesen Gebilden etwas gemeinsam, - nämlich die Disjunktion aller dieser Gemeinsamkeiten« - so würde ich antworten: hier spielst du nur mit einem Wort. Ebenso könnte man sagen: es läuft ein Etwas durch den ganzen Faden, - nämlich das lückenlose Übergreifen dieser Fasern.“
Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen